Es ist endlich Sommer. Der Rasen ist kurz und die Fellkartoffeln sind durch das viele Gras ganz schön fett geworden. Natürlich nicht Alle. Die schlanken Skinny Pigs (Klara und Flocke) haben die Figur gehalten. Nur die Dicken haben noch weiter zugelegt.
Immer wenn ich sie Morgens ins Freigehege setze und Abends zurückhole kommt es mir vor als würde ich eine Ladung Backsteine die Treppe hochschleppen. Hab das meinem Freund gesagt und er meinte nur: „Das sind keine Backsteine, das sind Backschweine.“
Tja, kann man wohl so sagen. Neuer Fachbegriff für moppelige Wutzen.
Eigentlich bin ich ein ziemlich tierlieber Mensch (Untertreibung des Jahrhunderts).
Man sagt ja es gibt Hundemenschen und Katzenmenschen. Und da gibt es noch mich, die sogar Fruchtfliegen aus dem Orangensaft rettet.
Dennoch hab ich mein Herz hauptsächlich an die süßen Fellwalzen verloren und bin vor allem mal Schweinchenmensch.
Katzen allerdings fand ich bislang nicht so toll. Die haben bei meinen Eltern im Garten vor allem ihre Hinterlassenschaften in den Beeten zurückgelassen. Daher war ich bislang nie besonders begeistert.
Und ich dachte auch immer, dass das so bleibt.
Bis zu dem Tag an dem unsere Nachbarskatze (Name mir unbekannt und daher nur „Katzi“ genannt, grau getigert, wohnt im Haus hinter uns) sich zum Ziel gemacht hat das zu ändern. Sie hat sich schnurrend an mich rangeschmissen bis ich sie schließlich gestreichelt hab. Und jetzt kommt sie regelmässig für Streicheleinheiten vorbei.
Und bei Katzi blieb es nicht.
Die Nachbarskatzen sind mittlerweile so anhänglich und neugierig geworden dass sie penetrant ihr Revier um unseren Garten (und am liebsten um die ganze Wohnung) erweitern wollen.
- Das Gute daran: sie kacken nicht in den Garten, da der zum Revier gehört.
- Das Schlechte daran: alle Katzen lieben Schweinchen TV und sitzen oft vor dem Gehege, was den Wutzen (und mir) nicht gefällt.
Und da massig Katzen in den Reihenhäusern direkt neben dem Garten leben, vergeht meistens keine halbe Stunde ohne Besuch. Daher ist unser Gehege auch gut gesichert, so dass die Schweinchen in Ruhe ihrer Mäharbeit nachkommen können.
Um so schlimmer war der Schock als letzte Woche Klara plötzlich vor dem Gehege saß. Der Boden war dort an einer Stelle sehr uneben und sie hat sich wohl durch den winzigen Spalt durchgequetscht. Warum? Kein Plan.
Zurückgefunden hat sie dann natürlich auch nicht mehr und hat vor dem Gehege friedlich gefuttert bis ich sie entdeckt hab und schnell eingefangen hab. Glücklicherweise ging es ihr gut. Aber ich hab den Schock meines Lebens bekommen.
Memo an mich: In Zukunft den Boden noch mal auf Unebenheiten checken, denn es könnte sich ja eins der Skinny pigs durch eine Spalte quetschen. Oder einfach alle Schweine so stark mästen, dass gar keins mehr durchkommt.
Doro: „Sag mal Klara, bist du verrückt geworden dich als Katzenköder vor das Gehege zu setzen? Was wolltest du da überhaupt?“
Klara: „Das Gras auf der anderen Seite des Zaunes ist einfach viel grüner! Also hab ich mich unter dem Gehege durchgequetscht und dort gefressen. Das Gras war dort zunächst auch grüner. Aber nur so lange bis ich dann dort war. Einmal drüben wollte ich wieder zu den Anderen, denn ob du es glaubst oder nicht, dort wo die waren schien das Gras auf einmal viel Grüner zu sein.“
Doro: „Aber warum bist du dann nicht einfach wieder zurückgegangen?“
Klara: „War zu anstrengend mich da nochmal durchzuquetschen. Und dann kam auch noch dazu, dass ich mich verirrt hab und den Weg nicht mehr gefunden hab. Und dann kamst schließlich du daher und hast mich einfach geschnappt und in den Stall gesetzt. Tja. So war das. „
Doro: „In Zukunft bleibst du beim Mähen aber im Gehege! Ehrenwort?“
Klara: „Ich versuch es. Auch wenn es mir schwerfällt, denn vor dem Zaun ist das Gras doch immer so viel Grüner!“
Doro: *seufz