Kurzhaarfrisuren

Wie jeden Sommer mussten die langhaarigen Fellknödel auch dieses Jahr wieder Haare lassen.
Die kleinen Anarchisten haben sich nämlich das schönste und hellste Zimmer in
unserem Haus als Bleibe ausgewählt, es im Anschluss nach Meerschweineart
annektiert, alles eingesaut und überall ihren Kram rumfliegen lassen. Was das kleine Schweinchengehirn dabei jedoch nicht bedacht hat: Im Sommer ist es in den Hochlagen der Anden kühl, nicht aber in den Hochlagen von mäßig isolierten heimischen Dachgeschosswohnungen.
Mit Sack und Pack in den Keller zu ziehen ist mir persönlich zu aufwendig, also muss das Fell runter.
Und schon werden aus der hübschen Peruanerdame, der stattlichen Lunkaryamatrone und der Coronetdiva wieder unansehnliche Stoppeltiere.


Motte mit kurzem Fell. Hier ein Vergleich mit langem Fell.

Zu meiner Verteidigung ist zu sagen, dass ich als Kind nur eine Barbie hatte und der NIE die Haare schneiden durfte.
Daher beschränken sich meine Friseurkenntnisse auf das heimliche üben als 6 Jährige an den Haaren meiner 4 jährigen Cousine und sind als rudimentär zu bezeichnen. Und es gab trotz meiner gefühlten damaligen Meisterleistung nur wenig Anerkennung durch die zur Beurteilung hinzugezogenen Erwachsenen, was meiner Karriere als Top Stylistin früh einen unüberwindbaren Riegel vorschob. Nebenbei bemerkt muss deren Sinn für Ästhetik zweifellos in Frage gestellt werden, denn auch das Werk meines Cousins die Haare seiner Schwester einige Wochen darauf mit Slimy* zu verschönern wurden nicht hinreichend gewürdigt.

[*Slimy: schleimige neonfarbene grüne Glibberflüssigkeit (wahrscheinlich
hochgiftig) aus den 90ern, die nie wieder aus Textilien (oder in diesem
Fall- Haaren) raus geht ]

Bei den Schweinchen war es diesmal nach einigem Gezeter, viel entferntem Fell und einigen entfernten Nerven (also im übertragenen Sinne, denn ganz so tief hab ich nicht geschnibbelt) rasch überstanden.
Leider sind meine Haarmodels jetzt für einige Wochen wieder etwas entstellt. Als Erinnerung noch ein paar Langhaar Bilder von Pony.

Nach dem Aufstehen:

Aufgestylt zum Ausgehen:

Und da es auch bei Meerschweinehaltern zu massiven Debatten und rigoros geführten Kleinkriegen kommt bezüglich der Frage: „Soll ich meinem langhaarigen Meerschweinchen im Sommer die Haare schneiden?“ , so vertrete ich die Meinung: Unbedingt. Insbesondere bei einer solchen Hitze. Was bringt mir ein hübsches Tier, dass sich vor lauter Fell kaum bewegen kann und immer kurz vorm Kollaps steht? Dann lieber ein kleines Zotteltier für ein paar Wochen.

Meine Meerschweinchen sind auch nicht sonderlich frisur- oder figurbewusst und daher ist es ihnen ziemlich egal wo sich ihre Haare im Sommer so befinden. Ob an ihnen dran, im Müll oder in meiner Wäsche.
Und als Futtergeber muss einem dass auch irgendwann egal werden, denn man findet die Haare auch: auf der Couch, im Garten, im Treppenhaus verstreut, in der eigenen Kleidung und gelegentlich in den eigenen Haaren. Durch die luftige Leichtigkeit schweben sie lustig durch das ganze Haus und zeigen allen Besuchern unmissverständlich wer die wahren Herrscher dieses Haushalts sind.

Pony sind ihre Haare ziemlich wurscht.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Streicher

    Sehr süße Bilder! Reinigst du deinem Meerschweinchen auch die Ohren hin und wieder? Soll ja öfters ein Problem sein … jedenfalls bei einer Freundin vorhin mitgekriegt.

    Wie sieht es aus mit kreativen Spielideen, bastelst du manchmal etwas womit die kleinen spielen können? Hab durch paar guides aus Tierforen mitgekriegt, dass das förderlich der Gesundheit sein kann?
    Z.B der Guide im Bereich "Tiere": https://mugens-reviews.de/ Hat mir jedenfalls stark mit meiner Katze weitergeholfen!

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