Im falschen Pelz geboren

Bommel musste noch nie in seinem Leben auch nur einen einzigen Tag alleine sein. Selbst als er von seinen Vorbesitzern einfach herzlos in der Pampa ausgesetzt wurde waren seine Brüder ja noch bei Ihm. Diese lebten auch im Tierheim mit Ihm zusammen. Und seit er bei uns eingezogen ist war er ständig von seinen Mädchen umgeben. Bis heute. Denn heute heißt es Bommel allein zu Haus. Wie das kam? Selbst Schuld!

Bommel ist ein Bock! Ein potenter, manchmal etwas müffender Bock. Wie alle Männchen (auch die meisten humanoiden) hat er nämlich keine sonderliche Affinität zu ausgeprägter Körperpflege.
Das Problem ist sein Fell. Bei der Vergabe der Gene hat er bei der langen welligen Löwenmähne mit Löckchen laut: „Hier!“ gerufen. Leider hat er dabei nicht bedacht, dass man das Fell auch pflegen muss. Er ist eindeutig im falschen Pelz geboren. Wo er als Rosette oder Kurzhaar super mit durch gekommen wäre, da setzt sich bei einem Texelmix so einiges im Fell ab.

Schon als er hier ankam musste der dichte Pelz wegen der Hitze erstmal weichen. Trotzdem hat er es geschafft seine Löckchen am Po so einzusauen dass sie durch den Urin miteinander verklebt verbacken sind. Beim letzten wöchentlichen Gesundheitscheck wurde die Popomähne nochmals gestutzt.

Leider waren die Haare so dicht an der Haut verbacken dass ich sie weder mit Schere, noch mit vorsichtigem Einweichen auseinandergebracht habe. Also musste ich zum Tierarzt. Dem Schmunzeln der Tierarzthelferin bei der Anmeldung:
Tierarztfachangestellte: „Was ham sie denn da?“
Ich: „Am Po eingesautes Meerschweinchen!“
– wurde zeitnah ein Ende gesetzt als sie den laut hupenden, nicht kooperierenden Bommel halten durfte während die Tierärztin Bommel im Intimbereich untersuchte. Holla die Waldfee! Das ging Bommel eindeutig zu weit unter die Gürtellinie!

Die Haut unter dem verklebtem Fell war schon leicht mazeriert (durch die Feuchtigkeit eingeweicht und verletzlich). Mit vereinten Kräften konnte schließlich das verklebte Fell entfernt werden und es kam wieder Luft an den Bobbes. Zu Hause musste die Stelle dann noch mit einer Waschlotion im Wasser behandelt werden.

Jetzt ist der Schmutz raus und das Fell schon wieder fast trocken.
Leider nur fast. Während seine Weibchen fröhlich im Gras mümmelnd den Feierabend einleiten muss er alleine im Stall hocken. Bis das Fell ganz durchgetrocknet ist. Was er zum Glück nicht weiß: Wegen der wunden Haut muss er morgen nochmal die Stelle gewaschen bekommen. Und hockt wieder den ganzen Tag drinnen. Armer Bommel!

Smilla: „Wo ist denn eigentlich Bommel heute? „
Nami: „Weiß auch nicht. Hab mich schon gewundert warum es so ruhig ist und niemand mich aus dem Hinterhalt attackiert.“

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